Übersäuerung
Eine Übersäuerung ist im Prinzip auf einen nicht ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt zurückzuführen. Aufgrund der modernen Lebensweise und den mittlerweile immer mehr industrialisierten Lebensmitteln ist eine Übersäuerung bei den meisten Menschen der Fall. Viele sind sich dessen aber überhaupt nicht bewusst, da dieser Zustand schleichend erfolgt. Die typischen Symptome stellen sich in der Regel erst dann ein, wenn der Körper mit gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen hat.
Eine basische Ernährung verschafft in der Regel schnelle Abhilfe. Ansonsten kann man natürlich auch auf spezielle Programme oder basische Kuren zum Entsäuern ausweichen. In der Regel handelt es sich dabei um längere Aufenthalte an Kurorten, bei denen es nicht nur alleine um eine gesunde Ernährung geht, sondern auch um professionelle Methoden zum Entschlacken. Allerdings ist das in vielen Fällen auch überhaupt nicht notwendig. Aber sicherlich haben Sie sich auch schon gefragt, was eine Übersäuerung überhaupt ist und wie es dazu kommt?
Was ist eine Übersäuerung und was ist die Ursache dafür?
Die Hauptursache für eine Übersäuerung ist eine Ernährung die zu viel Zucker, tierische Proteine, Alkohol, Nikotin und gesättigte Fettsäuren beinhaltet. Aber auch der Wassermangel, Übergewicht und zu wenig Bewegung sind mit die beste Voraussetzung, den Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht zu bringen. Übersäuerung hat übrigens nichts mit Sodbrennen oder unangenehmen Aufstoßen zu tun. Es handelt sich dabei um einen Überschuss von Säure im Blut.
Der menschliche Körper ist auf Energie durch die Nahrung angewiesen, um optimal funktionieren zu können. Dabei sind Faktoren wie Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette in der Ernährung sehr wichtig. Vom Organismus nicht verwendete Stoffe, werden über die Nieren, den Darm, Lunge und Haut ausgeschieden. Bevor es zur Ausscheidung durch diese Organe kommt, müssen diese sogenannten Abfallprodukte im Körper allerdings erst einmal neutralisiert werden. In der Regel kann der Organismus durch unterschiedliche Vorgänge einer Übersäuerung entgegenwirken, was aber leider nicht immer der Fall ist. Die Kompensierung ist vom individuellen Lebensstil abhängig, vom jeweiligen Gesundheitszustand, Alter und natürlich auch von den persönlichen Reserven.
Was hat es mit dem Säure-Basen-Haushalt auf sich?
Der Säure-Basen-Haushalt wird wie das Wasser, durch den pH-Wert gemessen. Um ihn im Gleichgewicht zu halten, ist er auf verschiedene Mechanismen wie beispielsweise die Verdauung, Atmung, Hormonproduktion und auf den Kreislauf angewiesen. Enthält der Organismus aber zu viele Säuren, dann muss der Körper auf Hochtouren arbeiten, um das für die Gesundheit notwendige Gleichgewicht wieder herzustellen. Bei einer Überstrapazierung ist er dann nicht mehr in der Lage, die durch die Nahrung aufgenommene oder entstehende Säure zu bewältigen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt tauchen dann auch die ersten ernstlichen Beschwerden auf.
Bei einer gesunden Ernährung allerdings, hat der Körper in der Regel keine Probleme damit, Säuren zu neutralisieren oder diese ohne Nebenwirkungen auszuscheiden. Auch bei gesunden Nahrungsmitteln können durchaus giftige oder für den Organismus nicht brauchbare Stoffe auftreten.
Typische Symptome für einen gestörten Säure-Basen-Haushalt
Eine Übersäuerung kann sich durch zahlreiche Symptome ausdrücken. Dazu zählen unter anderen:
Übersäuerung Symptome |
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Müdigkeit |
Blässe im Gesicht |
Allgemeines Unwohlsein |
Übelkeit |
Kopfschmerzen |
Verdauungsstörungen |
Schlaflosigkeit |
Anfälligkeit für Entzündungen |
Verzögerte Wundheilung |
Haarausfall |
Splitternde Nägel |
Um die ph-Werte im Gleichgewicht zu halten, werden dem Organismus basische Stoffe entzogen. Dadurch muss der Stoffwechsel aber auch unter schweren und unnötigen Bedingungen arbeiten. Die Organe werden dadurch natürlich stark in ihren Funktionen durch die Abnützungserscheinungen einschränkt.
Im Prinzip reagiert jedes Organ auf eine andere Art und Weise. Im Mund beispielsweise drückt sich eine Übersäuerung durch Zahnfleischentzündungen und Karies aus und bei den Knochen wird die Osteoporose durch die Entkalkung gefördert.
Übersäuerung vorbeugen – Was kann man tun?
Eine Basische Ernährung ist optimal, um einer Übersäuerung schon von Anfang an vorzubeugen. Man sollte also auf keinen Fall so lange warten, bis alle Organe schon versauert sind. Übrigens sind nicht nur säurebildende Nahrungsmittel schuld an den meisten körperlichen Beschwerden, sondern auch Ängste, Stress und Sorgen, sowie auch übertriebene Arbeit oder Sport. Um den Körper also nicht unnötig zu überfordern ist es ratsam ihn mit basischen Mineralstoffen zu versorgen. Negative Gedanken sollten ebenfalls so gut wie möglich mit einer positiveren Einstellung vertrieben werden. Um einer Übersäuerung vorzubeugen, ist es ratsam sich etwas mehr zu bewegen als üblich. Dazu muss nicht unbedingt ein Gang ins Sportstudio zählen, schöne Wanderungen, Spaziergänge oder auch Radtouren können hierzu ebenfalls nützlich sein.
Was tun bei Übersäuerung?
Bei einer Übersäuerung muss man sich erst einmal einen Überblick über die einzelnen Lebensmittel verschaffen. Ein Säure-Basen-Test kann übrigens gute Auskunft über den eigenen Grad der Übersäuerung angeben. Dadurch lässt sich natürlich auch viel besser die basische Ernährung für den individuellen Ernährungsplan anpassen. Ansonsten sollte man sich einfach an einige Regeln und wichtige Faktoren in Bezug auf geeignete Lebensmittel halten. Auch kann man auf spezielle Basenpräparate ausweichen, die bei einer Übersäuerung durchaus eine unterstützende Wirkung zum entschlacken und entgiften haben.
In den meisten Fällen ist bei einer Übersäuerung eine Änderung der Essensgewohnheiten notwendig, also eine basische Ernährung. Basenbildende Nahrungsmittel sind vorwiegend pflanzlichen Ursprungs. Dazu zählen beispielsweise Obst und Gemüse, Salate und auch Kräuter. Die typischen säurebildenden Nahrungsmittel sind nicht nur zuckerhaltige Lebensmittel, sondern auch Fleisch und Wurst, Fisch, Getreideprodukte, sowie Käse und Quark.
Welche Lebensmittel haben eine saure Wirkung?
Säurebildende Lebensmittel zählen übrigens nicht wegen dem Geschmack zu dieser Kategorie. In diesem Fall müsste als Beispiel die Zitrone absolut säurebildend sein, was aber nicht so ist. Die Zitrone ist ein basisches Lebensmittel, da sie dem Organismus (basische) Mineralstoffe liefert und auch eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel hat.
Bei der sogenannten sauren Wirkung geht es also im Prinzip nur um die Verstoffwechslung und deren Substanzen. Entstehen dabei schädliche Substanzen oder Säuren wie im Fall von Süßigkeiten beispielsweise, dann wird dieses Nahrungsmittel als säurebildend klassifiziert.
Lebensmitteltabelle – sauer und basisch
Säurebildende Lebensmittel | Basische Lebensmittel |
---|---|
Bohnenkaffee | Gemüse |
Eis | Kräuter |
Eiweiß | Obst |
Fettarme Milchprodukte | Pilze |
Fisch | Mandeln und Mandelmus |
Fleisch | Leinsamen |
Geflügel | Walnüsse (frisch) |
Getreide | |
Getränke mit Kohlensäure (auch Mineralwasser) | |
Hülsenfrüchte | |
Käse | |
Pasteurisierte Milch | |
Quark | |
Reis (poliert) | |
Süßigkeiten | |
Teigwaren | |
Vollkornprodukte | |
Nüsse |
Aus dieser Liste wird schnell ersichtlich, dass eine rein basische Ernährung nicht nur bei Übersäuerung viel Spaß machen wird. Allerdings bedeutet das auch noch lange nicht, dass man sich nur von basischen Nahrungsmitteln ernähren soll.
Vorwiegend basisch essen ist besser!
Wer sich gesund ernähren und trotz allem auf einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt achten will, sollte sich vorwiegend basisch ernähren. Also mit ca. 80 % der basischen Lebensmittel. Das ist im Prinzip auch kein großes Problem, da man beispielsweise durchaus Eiweiß in Form von Fleisch oder Eiern zu sich nehmen darf. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass Milchprodukte oder Hülsenfrüchte im Vergleich mehr basische Mineralstoffe enthalten. Ihr Säurepotenzial ist deshalb leichter überschaubar.
Zu den wichtigsten basischen Nahrungsmitteln zählen außer dem basisches Obst noch grünes Gemüse und Salate. Für eine Übersäuerung eignen sich übrigens auch hervorragend Kräutertees wie beispielsweise Fenchel, Kümmel, Anis oder auch grüner Tee. (Siehe auch: Basische Tees) Es gibt mittlerweile zahlreiche gute Basenteemischungen die zusammen mit der gesunden Ernährung für schnelle Abhilfe sorgen.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
In der Regel kann man selbst schnell feststellen, ob man an einer Übersäuerung leidet oder nicht. Nicht unbedingt ist hierzu ein Teststreifen für das Messen vom pH-Wert notwendig. Wer seine eigenen Essgewohnheiten etwas genauer analysiert, wird dabei schnell feststellen, ob diese gesund ist oder nicht. Solange sich die körperlichen Beschwerden in normalen Grenzen halten, kann man durchaus auch selbst erst einmal die basische Ernährung bei Übersäuerung ausprobieren. Normalerweise sind die vorhandenen Beschwerden dann auch innerhalb von wenigen Tagen gleich wieder weg.
Anders sieht es natürlich aus, wenn sich am Körper ständig mehr Entzündungen ausbreiten, oder die Symptome der Übersäuerung schmerzhaft sind. In diesem Fall sollte mit einem Besuch beim Arzt nicht länger gewartet werden.
Basische und saure Mineralien
Eine Übersäuerung kann man übrigens durchaus mit den Folgen von saurem Regen vergleichen. In diesem Fall ist der Boden oder die Erde hinterher nicht mehr sehr nützlich. Im Körper sind ebenfalls basische und natürlich auch saure Mineralien enthalten. Dadurch ist der Organismus auch in der Lage das Gleichgewicht zwischen den beiden zu halten. Bei der Übersäuerung werden dem Körper die wichtigen Mineralstoffe entzogen, die er sich deshalb woanders holen muss, also beispielsweise aus den Knochen oder Zähnen. Basische Mineralien sind Eisen, Kalium und Kalzium, sowie auch Magnesium und Natrium. Was die sauren Mineralien angeht, so zählen hierzu Chlor, Phosphor, Jod und Schwefel.
Gesund UND basisch sollte es sein!
Für einen gesunden Organismus ist es deshalb sehr wichtig, den Körper mit nützlichen Nährstoffen zu versorgen. Übrigens findet man zahlreiche Unterschiede bei den Lebensmitteltabellen in Bezug auf den Säure- und Basengehalt. Basische Lebensmittel müssen auf jeden Fall gesund sein, weshalb beispielsweise Bier oder Marmelade auch nicht unbedingt in diese Kategorie gehören. Eine basische Ernährung (nicht nur bei Übersäuerung) setzt auch kein großes Verzichten beim Essen voraus. In der Regel ist es ausreichend, besser auf die Ernährung zu achten und mehr pflanzliche und vor allem frische Lebensmittel in den täglichen Speiseplan zu integrieren.