Saure Lebensmittel

Saure Lebensmittel

Saure LebensmittelDie sogenannten sauren Lebensmittel haben nichts mit dem Geschmack zu tun. Wenn dies so wäre, dann würde beispielsweise eine Zitrone ein extrem säurebildendes Lebensmittel sein. Bei der Klassifizierung der Nahrungsmittel geht es um die Wirkung oder Verstoffwechselung im Körper. Saure Lebensmittel sind z.B. Fleisch und Wurstwaren, da sich bei der Verdauung viel mehr Säuren bilden, als bei einer basischer Ernährung. Bevor man sich jetzt gleich auf die Suche nach sauren Lebensmitteln macht, sollte man allerdings erst einmal den Unterschied zwischen basischen und säurebildenden Lebensmitteln kennen.

Was passiert bei säurehaltigen Lebensmitteln?

Wissenschaftler und Ernährungsexperten sind sich einig, die meisten Zivilisationskrankheiten sind heutzutage auf eine falsche Ernährung zurückzuführen. Dazu zählen Rheuma, Gicht und auch der Krebs. Laut unzähligen Statistiken verzehrten die meisten dieser Patienten vorwiegend saure Lebensmittel. Dadurch kommt es im Organismus zu einer chronischen Übersäuerung. Darunter versteht man, dass durch die Nahrung aufgenommene Giftstoffe und auch die Säuren nur unzureichend entfernt werden können. Es ist klar, dass der Körper und alle Organe bei einer Überbelastung seine Kapazitäten erschöpften. Das ist auch der Fall, wenn er ständig Säuren neutralisieren muss. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo diese Säuren dann im Bindegewebe und auch im Fettgewebe abgelagert werden. Dadurch entstehen Cellulite und eine frühzeitige Hautalterung. Ist der Körper nicht mehr in der Lage die enthaltenen Säuren auszuscheiden, dann kann übrigens auch das Blut sauer werden und das vegetative Nervensystem belasten.

Übersäuerung kann zu Müdigkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen führen, sowie auch zu allen Arten von Hauterkrankungen und Mykosen. Setzen sich Säurekristalle in den Nerven, Gefäßen oder Muskeln und Sehnen ab, dann führt dies zu großen Schmerzen und heftigen Entzündungen.

Welche Lebensmittelgruppen sind besonders sauer?

Lebensmittel SäurebildendBesonders saure Lebensmittel enthalten in der Regel sehr viel Eiweiß, was im Stoffwechsel zu einer stärkeren Säurebildung führt. Dazu zählen Fleisch und Fisch, Meeresfrüchte, Eier und Wurstwaren. Aber auch Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Käse und die meisten Milchprodukte gehören der sauren Lebensmittelgruppe an. Im Prinzip geht man davon aus, dass vor allem auch stark verarbeitete Nahrungsmittel, Süßigkeiten, Colagetränke und natürlich auch der Alkohol zu den sauren Lebensmitteln gelten. Was Hülsenfrüchte angeht, so sind diese bis auf die grünen Bohnen ebenfalls säurebildend. Tierische Fette und das raffinierte Öl verstärkt ebenfalls die Säurebildung.

Tabelle mit typisch sauren Lebensmitteln

100 g säurebildendes Lebensmittel positiver mEq (Milliäquivalent)
Parmesan 34,2
Schmelzkäse 28,7
Cheddar 26,4
Eigelb 23,4
Emmentaler 21,1
Edammer 19,4
Hartkäse 19,2
Gouda 18,6
Garnelen 18,2
Schweineleber 15,7
Krabben 15,5
Rindsleber 15,4
Miesmuscheln 15,3
Camembert 14,6
Kalbsleber 14,2
Ölsardinen 13,5
Butterkäse 13,2
Corned Beef (Dose) 13,2
Gans 13,0
Salami 11,6
Quark 11,1
Gedämpfte Forelle 10,8
Haferflocken 10,7
Leberwurst 10,6
Frühstücksfleisch (Dose) 10,2
Rotbarsch 10,0
Truthahnfleisch 9,9
Spätzle 9,4
Hühnerfleisch 8,7
Pistazien 8,5
Erdnüsse 8,3
Schweinefleisch 7,9
Rindfleisch 7,8
Wiener Würstchen 7,7
Lammfleisch 7,6
Amaranth 7,5
Seezunge 7,4
Jagdwurst 7,2
Fleischwurst 7,0
Walnüsse 6,8
Frankfurter Würstchen 6,7
Eiernudeln 6,4
Cornflakes 6,0
Zwieback 5,9
Vollkornbrot 5,3
Reis 4,6
Roggenmischbrot 4,0
Linsen 3,5
Milchschokolade 2,4


Bei den Nahrungsmitteln gibt es übrigens nicht nur säure- oder basenspendende Lebensmittel, sondern auch solche, die einen neutralen Effekt aufweisen. Dazu zählen Öle und hochwertige Fettquellen wie beispielsweise Leinöl, Olivenöl, Kokosöl oder auch das Kürbiskernöl. Ansonsten ist bei den Lebensmitteltabellen darauf zu achten, dass je höher die angegebenen Werte sind, mehr Säuren im Organismus angereichert werden. Negative Werte oder nur geringe Werte sind hingegen basenbindendbasische Lebensmittel.

Muss man dann generell auf saure Lebensmittel verzichten?

Wenn eine Übersäuerung entstehtNein, es ist nicht unbedingt notwendig, auf alle sauren Nahrungsmittel zu verzichten. Im Fall von Hülsenfrüchten oder Nüssen beispielsweise, handelt es sich um sehr gesunde Lebensmittel, obwohl sie säurebildend sind. Nicht empfehlenswert sind Süßigkeiten, Soft- und Colagetränke, Alkohol, weißer Zucker und auch Produkte, bei denen Aroma- und Farbstoffe zugesetzt sind. Es handelt sich dabei um die sogenannten schlechten Säurebildner. Das bedeutet, dass der Stoffwechsel für die Verwertung dieser Produkte nur unnötig belastet wird. Was Fleisch oder Fisch angeht, so kann diese Lebensmittelgruppe durchaus mehrmals in der Woche verzehrt werden. Es ist auf die Menge und auch auf den Fettgehalt zu achten.

Wann liegt eine Übersäuerung vor?

Eine Azidose oder Übersäuerung ist dann der Fall, wenn der gemessene pH-Wert niedriger als 7,35 ist. Im Prinzip sind allerdings die Haut und auch der Urin von Natur aus sauer. Deshalb sind auch sehr viele Urintests beispielsweise keine absolute Sicherheit, ob eine Übersäuerung vorliegt oder nicht. Eine vom Arzt verordnete Blutgasanalyse gibt hierzu einen genauen Anhaltspunkt, da die gesunden pH-Werte zwischen 7,35 bis 7,45 liegen. In der Regel kann eine Übersäuerung aber durch eine vorwiegend basische Ernährung wieder ausgeglichen werden.

Allerdings sollte man sich auch unbedingt bewusst sein, dass nicht nur eine ausgewogene Ernährung eine wichtige Rolle spielt, sondern auch ein gesunder Lebensstil. Außer zu vielen sauren Lebensmitteln, Koffein, Alkohol und Nikotin, kann eine Übersäuerung durchaus auch von Faktoren wie Stress oder zu wenig Bewegung begünstigt werden. Ansonsten ist es empfehlenswert, sich vorwiegend mit basischen Lebensmitteln zu ernähren.

Worauf ist bei einer gesunden Ernährung zu achten?

Gesunde ErnährungKeine Sorge, eine gesunde Ernährung kann durchaus auch saure Lebensmittel beinhalten. Kleine Sünden wie beispielsweise der Verzehr von Schokolade oder anderen Leckereien können durch basische Lebensmittel wieder ausgeglichen werden, solange noch keine ernstlichen Beschwerden vorhanden sind. Eine gesunde Ernährung sollte in der Regel rund 80 % basische Nahrungsmittel enthalten, darunter versteht man hauptsächlich Obst und Gemüse. Je natürlicher die ausgewählten Lebensmittel sind, desto gesünder sind sie auch.

Bei den sauren Lebensmitteln wie beispielsweise Fleisch oder Fisch ist es ausreichend, wenn man auf die Mengen achtet. Man muss also auf keinen Fall verzichten oder sich radikal bei der Ernährung einschränken. In der Regel ist eine Ernährungsumstellung die beste Lösung, da es sich dabei eigentlich „nur“ um eine ausgewogene und gesunde Mischkost handelt. Mageres Fleisch, Fischgerichte und begrenzte Mengen von Milchprodukten oder Getreide sind empfehlenswert. Natürlich ist bei der Ernährungsumstellung auch auf den Fettgehalt zu achten.

Was sind empfehlenswerte basische Lebensmittel?

Basische Lebensmittel als AusgleichZu den besten basischen Lebensmitteln zählen vorwiegend Obstsorten wie Birnen, Kiwis, schwarze Johannisbeeren und auch Aprikosen. Gemüsefans werden sich freuen, denn die basischen Favoriten sind Spinat, Zucchini, Blumenkohl, Sellerie, Kartoffeln und auch junge Karotten. Frische Kräuter sollten auf jeden Fall für die Speisezubereitung verwendet werden. Sie geben den Soßen und natürlich auch den Salaten noch das gewisse Etwas und haben eine durchwegs basische Wirkung. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte der tägliche Speiseplan aus zweimal Obst bestehen, sowie auch aus Gemüse, wenn möglich sogar dreimal am Tag. Obwohl eiweißhaltige Lebensmittel säurebildend sind, sollten sie ebenfalls auf keinen Fall fehlen. Allerdings ist es empfehlenswert, wenn die proteinhaltigen Nahrungsmittel aus tierischen und auch aus pflanzlichen Quellen stammen.

Wie sieht es mit säurebildenden Getränken aus?

Saure GetränkeZu den sogenannten sauren Getränken zählen vorwiegend helles Bier und auch die Cola. Einen basischen Effekt haben allerdings dunkles Bier, trockener Weißwein, Rotwein und natürlich auch die ungesüßten Früchte- und Gemüsesäfte. (Mehr davon: Basische Getränke) Empfehlenswert sind beispielsweise Traubensaft, Grapefruitsaft, Orangensaft, sowie auch der frisch ausgepresste Saft von Tomaten, Karotten oder Rote Rüben. Natürlich kann man sich auch einen Kombo mit diesen Gemüsesorten zubereiten. Ansonsten ist auch Tafelwasser ideal, kohlensäurehaltiges Mineralwasser, Kräutertees und Früchtetees. Die Molke ist übrigens optimal für eine vorwiegend basische Ernährung, sowie auch grüner Tee oder basischer Tee.

Zum süßen von Tees beispielsweise eignen sich getrocknete Rosinen, Datteln und auch Feigen. Wer auf den süßen Geschmack gerne verzichten kann, hat die Option mit Zitronensaft oder Limetten die Getränke zu verfeinern.

Fazit: Saure Lebensmittel einschränken!

Bei einer gesunden Ernährung sollte man also vorwiegend die sauren Lebensmittel etwas einschränken und sich mehr mit Obst, Gemüsen und Salaten ernähren. Es ist in der Regel nicht notwendig, auf rein basische Produkte wie Tees oder Basenpulver auszuweichen. Bei den sauren Lebensmitteln ist es ausreichend, den Unterschied zwischen guten oder schlechten Nahrungsmitteln zu kennen. Im Prinzip enthalten die säureproduzierenden Lebensmittel viel Schwefel, Phosphor, Chlor und auch Jod. Für den Organismus bedeutet die Verstoffwechslung von solchen Inhaltsstoffen einen größeren Aufwand, da er sie in starke Säuren verwandeln muss. Die Geschmacksrichtung der Lebensmittel spielt also überhaupt keine Rolle, was die Klassifizierung der Nahrung angeht. Sie hängt rein von der Säurebildung ab.

Basische Lebensmittel hingegen haben die Kapazität, Säuren optimal zu neutralisieren. Sie enthalten in der Regel viel Kalzium, Magnesium, Natrium, Eisen und auch Kalium. Diese Inhaltsstoffe sind beispielsweise in Kräutern, Sojaprodukten, Obst, Körnern und in rohem Gemüse beinhaltet. Regelmässige Bewegungen haben übrigens einen positiven Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt. Dadurch wird eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr gewährleistet, die eine Regulierung vorantreibt und unterstützt. Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist dafür zuständig, dass unser Körper harmonisch und perfekt funktioniert. Kommt es durch vorwiegend saure Lebensmittel zu einem gestörten Gleichgewicht, dann treten in den meisten Fällen auch die gesundheitlichen Probleme auf.